Bucher Automation AG

Neues Headquarter mit Sauberraum.

SCHETTER hat im Neubau der Bucher Automation AG die Gewerke Lüftung, Heizung, Kälte, Klima, Medien (Druckluft), Brandschutz und Sanitär installiert.

Die Fertigung ist in einen Sauberraumbereich und einen Montagebereich für die Serienfertigung der Elektronikbauteile und Anlagen unterteilt. Die Sauberräume sind auf  einer Grundfläche von 1.220 m² untergebracht. Sie wurden unter dem Aspekt der Technischen Sauberkeit nach Klasse 2, ISO 16232/VDA 19.2 von SCHETTER geplant und als Komplettleistung ausgeführt. Dazu gehört der eigenständige Stahlbau, der auf dem Hallenboden aufgestellt ist und die gesamten Lasten des Sauberraums aufnimmt. Zu den Leistungen von SCHETTER im Sauberraum gehören aber auch die Decke mit den Leuchten, die Wände mit den Türen und Toren, die Lüftung, die Kälteverrohrung, die Druckluft und die Sanitärtechnik.

Die oben erwähnte Norm gewährleistet, dass elektronische Baugruppen durch metallische und nicht-metallische Partikel oder durch Fasern in ihrer Funktion nicht beeinträchtigt werden. Anders ausgedrückt: Die Verunreinigung sauberkeitssensibler Bauteile durch schädliche Partikel wird bei Einhaltung der Norm verhindert.

Die Bucher Automation AG hat bereits während der Gebäudeplanung die Möglichkeit eines enormen Wachstums einkalkuliert. Daher wurden für ein späteres Upgrade auf eine einfache Reinraumklasse einzelne Zugangstüren bereits mit Verriegelungskomponenten für eine Verwendung als Schleusentüren ausgerüstet. Zudem können die verwendeten PIFFs (Filter-Fan-Units für Umluftbetrieb) durch eine Erhöhung der Betriebsdrehzahl den dann notwendigen Raumluftwechsel sicherstellen. Die in den PIFFs integrierten Kühler stellen die Abfuhr der Wärmelasten im Raum sicher. Eine Entrauchung des Sauberraums erfolgt über die alleinige Nutzung der Abluftanlage mit geöffneten Schnelllauftoren.

Die Lüftungsgeräte für die Produktionshalle und den Sauberraum stehen auf dem Hallendach und versorgen die Funktionsräume mit der notwendigen Luft. In der Logistikhalle wird die Abluft über das Dach abgesaugt. Die Zufuhr von Außenluft erfolgt über Nachströmung. Die Büros werden über Fenster belüftet, innenliegende Bereiche werden dagegen maschinell belüftet. Die Be- und Entlüftung des WC-Kerns erfolgt über ein separates Zu- und Abluft-Kompaktgerät mit Wärmerückgewinnung. Auf dem Dach des Bürogebäudes befinden sich neben dem Lüftungsgerät auch das Abluftgerät für die Küche, die Entrauchungsventilatoren sowie die Wärmepumpen und Rückkühler. Die Wärmepumpen sind redundant – sollte eine Pumpe ausfallen, kann die andere Pumpe übernehmen.

Bei der Gebäudeplanung hat Bucher Automation auf Nachhaltigkeit geachtet – im ökonomischen, ökologischen und sozialen Sinn. „Geringer Verbrauch, wenig Emissionen – das war das Ziel für das Energiekonzept des Neubaus“, erklärt der Vorstandsvorsitzende Christian Benz. Jetzt erreicht der Neubau den Effizienzhausstandard 40 und damit deutlich mehr als die gesetzlichen Vorgaben. Die Photovoltaikanlagen auf dem Dach und an der Südseite des Bürogebäudes erzielen eine Gesamtleistung von über 500 kWp (Kilowatt-Peak). Damit werden etwa 70 Prozent des Strombedarfs gedeckt. Auch die Gebäudetemperierung wurde bereits in der Planungsphase berücksichtigt: Die Zonierung im Bürogebäude mit großzügig verglasten Arbeitsbereichen Richtung Norden und stärker geschlossenen Nebenräumen auf der Südseite minimiert die sommerliche Erwärmung. Darüber hinaus wurde ein automatisiertes Nachtlüftungssystem installiert, das unter Nutzung der Thermik des hohen Atriums sowie der Speichermassen der unverkleideten Geschossdecken alle Bürobereiche und die Halle kühlt. Geheizt und gekühlt wird in den Büros und in der Produktionshalle primär über Deckensegel. Zum Teil sind aber auch Fußbodenheizungen, Heizkörper, Decken- und Wandkassetten installiert.

In der untersten Gebäudeebene befinden sich der Hausanschlussraum mit der Lüftungsanlage und der Heizzentrale sowie die Druckluftzentrale. Die Druckluftzentrale ist ausschließlich für die Versorgung der Produktionshalle mit Druckluft zuständig. Das Warmwasser für die unterste Ebene wird über eine Frischwasserstation erzeugt. In den restlichen Ebenen sind Durchlauferhitzer verbaut.

Der Neubau ermöglicht eine gute Zusammenarbeit. „Natürlich haben wir auf optimale Arbeitsbedingungen geachtet – in der Produktion und der Verwaltung. Aber besonders freue ich mich über die Work-Cafés“, erklärt Benz. So hat man aus einem der Workcafés einen Überblick über die Produktion und bekommt so ein besseres  Fertigungsverständnis. Ein weiterer Vorteil des Neubaus: Alles geschieht fortan auf demselben Campus. Das war zuletzt am vorherigen Standort Ludwigsburg nicht mehr so.

„Wir freuen uns, dass SCHETTER unseren Neubau kompetent begleitet hat – von der Planung bis zur Umsetzung. SCHETTER hat für uns immer optimale Ergebnisse erzielt – und zwar in allen Bauphasen“, fasst Benz zufrieden zusammen.