Gerhard Schubert GmbH

Modernste Lüftungs-, Sanitär- und MSR-Technik.

Die 1966 gegründete Gerhard Schubert GmbH aus Crailsheim ist ein höchst innovatives, inhabergeführtes Unternehmen, in welches mittlerweile die dritte Generation eintritt. Schubert ist Weltmarktführer für digitale Verpackungsmaschinen. Reiner Weidmann, Bereichsleitung Zentraler Einkauf und Gebäudemanagement, hebt allerdings hervor: „Wir verkaufen einen Verpackungsprozess und keine Verpackungsmaschinen“. Hier geht es vor allem um stückige Güter des täglichen Bedarfs, wie zum Beispiel Lebensmittel, Backwaren, Tiernahrung, Blister für die Pharmazie, aber auch Handys und ähnliche Konsumgüter, die sicher verpackt werden wollen.

Am Standort Crailsheim arbeiten 1.200 der insgesamt weltweit 1.700 Mitarbeiter. Hier finden die Endmontage und das Testing der Maschinen statt, bevor diese an die Kunden ausgeliefert werden.

Nach nur 1,5 Jahren Bauzeit wurde in Crailsheim Ende 2023 eine neue Endmontagehalle mit angegliedertem Bürotrakt in Betrieb genommen. Das Bürogebäude verfügt über vier Ebenen inklusive Dachterrasse. Nachhaltigkeit wird bei Schubert großgeschrieben. Der gesamte Gebäudekomplex wurde nach KfW 40 EE errichtet, was bedeutet, dass mindestens 55 Prozent der Energie aus erneuerbaren Ressourcen stammen müssen. Das erreicht Schubert durch eine Photovoltaikanlage auf der Montagehalle aber auch durch einen der größten Eisspeicher der Welt. Mit Hilfe des Eisspeichers kann ganzjährig ohne fossile Brennstoffe geheizt und gekühlt werden.

Von Anfang an wurde bei der Planung der Gebäudetechnik auf BIM (Building Information Modeling) gesetzt. BIM ist ein 3D-Modellierungswerkzeug, das es Architekten, Ingenieuren, Bauunternehmern und anderen Beteiligten ermöglicht, Gebäudeprojekte in einer virtuellen Umgebung zu erstellen, zu visualisieren und zu analysieren. Die Firma SCHETTER stieg im Februar 2023 mit Montagearbeiten in das Projekt ein. Die Einzugstermine für die Endmontage im Oktober 2023 und die Technische Abteilung im Dezember 2023 standen fest – und so war die sehr kurze Umsetzungszeit von nur neun Monaten für uns die größte Herausforderung.

SCHETTER hat im Neubau drei große Lüftungsanlagen eingebaut, je eine für die Endmontagehalle sowie für die Büro- und Sozialräume. In den Besprechungsräumen und den Großraumbüros gibt es Fühler, die den CO2-Gehalt der Luft messen. Bei Erreichen eines bestimmten Wertes, wenn also entsprechend viel Atemluft verbraucht ist, wird automatisch von außen frische Luft zugeführt, die zuvor gefiltert wird. Die zur Frischluftversorgung benötigten Lüftungskanäle sind im Doppelboden sowie in der abgehängten Decke der Büros versteckt. Die Luftauslässe sind im Bürobereich innerhalb der Kühlsegel integriert. Die bedarfsabhängige Regelung der Luftmenge übernehmen die Luftvolumenstromregler der einzelnen Zonen.

Die Endmontagehalle und die Sozialbereiche sind mit Fußbodenheizung ausgestattet. In den Büros gibt es Heiz- Kühl-Decken. Ebenso werden über MSR-Technik (MSR steht für Messen, Steuern und Regeln) die Lüftungsgeräte des Bürogebäudes, der Sozialräume und der Endmontagehalle gesteuert und geregelt. Zur Einsparung des Elektroinstallationsaufwandes wurde die Kommunikation über ModBus RTU gewählt. Die Anlagen und Komponenten werden mittels intelligenter MSR-Technik automatisch in Abhängigkeit der Außen- und Raumtemperatur, der Zuluft- und Ablufttemperatur sowie der Volumenströme und -drücke geregelt bzw. gesteuert. Trotzdem können die Mitarbeiter die Raumtemperatur zusätzlich innerhalb einer begrenzten Spanne individuell regeln. Somit herrscht in den Räumen ein angenehmes Wohlfühlklima.

Im Bürotrakt und im Untergeschoss der Endmontagehalle hat SCHETTER die sanitären Anlagen installiert. Hierzu gehören WCs, Urinale, Handwaschbecken und Duschen, die zum Teil auch barrierefrei sind. Für die Frischwasserversorgung wurden Enthärtungsanlagen verbaut, um das Wasser kalkärmer und weicher zu machen. Für verschiedene Abwasserbereiche gibt es Hebeanlagen, die das Schmutzwasser über Höhen hinweg zu den Abwasserkanälen transportieren. Das Bürogebäude wurde zusätzlich mit einer Osmoseanlage ausgestattet. Diese entzieht dem Trinkwasser Mineralien und Schadstoffe, so dass das Wasser einem hohen Reinheitsgrad entspricht. Dieses Wasser wird in den einzelnen Stockwerken bei Wasserspielen wie zum Beispiel Zimmerbrunnen verwendet.